Denkst du noch, oder fühlst du schon?

Hallo du lieber Mensch!

Ich hoffe, du machst es dir gerade gemütlich, wo auch immer du gerade bist und meinen Blog liest.

Geht es dir auch so, dass du das graue Wetter leid bist und dich nach Sonnenstrahlen im Gesicht sehnst? Ich habe das Gefühl, dieses Jahr zieht sich der Übergang vom Winter zum Sommer ewig hin und meine Sehnsucht nach bunten Blumenwiesen, Sonnenbrille tragen und Kaffee im Freien wird immer größer….

Zum Glück habe ich mich nach langem Überlegen, doch noch spontan für eine Woche Mallorca entschieden – das war eine super Entscheidung. Es ist unglaublich, was Sonne, Meer und dieses Reisegefühl für eine Wirkung auf mich haben. Auch wenn es nur eine Woche war, ich konnte so gut abschalten, genießen und mich aufladen. Ich bin ja vor ca. 3 Jahren aus meinem beruflichen Hamsterrad ausgetreten und achte auch in meinem Alltag sehr darauf, dass ich ausreichend Me-Time und Pausen einplane und dennoch ist der Alltag doch voll und zu Hause gibt es immer was zu tun… Jeden Tag stehen neue Entscheidungen an und wenn man den ganzen Tag nur am Denken ist, bleibt wenig Zeit, um in sich rein zu fühlen. Doch das ist eigentlich genau das, was wir alle brauchen – weniger Denken, mehr Fühlen! Zu Hause nehme ich mir nicht jeden Morgen 60 Minuten Zeit für Meditation und Yoga. Auf Mallorca habe ich es getan und oh Wunder – es macht einen immensen Unterschied. Die Verbindung zu einem selbst wird deutlich besser und da spürt man sie wieder, die eigene Intuition. Sie ist unser wertvollstes Tool und dennoch vernachlässigen wir sie immer wieder. Wir überdenken Entscheidungen anstatt rein zu spüren, denn dazu müssten wir uns ja Zeit nehmen, erst mal zur Ruhe zu kommen und das können wir uns im Alltag kaum leisten…Die rein rhetorische Frage ist, ob wir schlussendlich nicht mehr davon hätten, wenn wir zwischendurch mal den Kopf ausschalten!?

Vor etwa 10 Wochen habe ich meine Intuition übergangen, denn obwohl es mir nicht gut ging, habe ich mich überreden lassen, das Haus zu verlassen. Prompt bin ich umgeknickt und hab mir eine Bänderzerrung und ein Knochenmarksödem zugezogen und durfte dann bis vor ein paar Tagen eine schicke Schiene anziehen, die mein Gelenk stabilisierte…Ich war irgendwie genervt und konnte es nicht verstehen, warum mir als Yogalehrerin so etwas passieren konnte. Schließlich kümmere ich mich ja gut um meinen Körper und auch um meine Balance…Zudem brauche ich mein Körper, um meinen Beruf auszuüben. Immer wieder habe ich überlegt, was mir der Körper damit sagen will. Muss ich langsamer machen, bin ich auf dem falschen Weg, …? Aber so richtig schlau wurde ich noch nicht daraus. Bis ich auf Mallorca bei einer Fußreflexzonen-Massage war, die ganz anders abgelaufen ist, wie erwartet. Als die Dame meine Schiene gesehen hat, hat sie mich als erstes gefragt, welche Gefühle ich zu dieser Verletzung habe. Bevor die Massage losging, haben wir 30 Minuten geschaut, welche Emotionen mit dem Knöchel verbunden waren und ich kann dir eins sagen, es war sau spannend. Obwohl ich diese Technik selbst gelernt und auch schon bei anderen angewendet habe, konnte ich selbst nur durch das Dabeisein einer 2. Person richtig rein spüren. Davor war ich viel zu sehr im Kopf, wollte es unbedingt verstehen…Sie hat mir jedoch den Raum gegeben, nichts verstehen zu müssen, sondern nur rein zu fühlen und zu schauen, was kommt.

Schlussendlich war es ein bekanntes Thema, das viel mit meiner Ungeduld zu tun hat und vor allem auch die eigentlich sehr intolerante Haltung meinem Körper gegenüber, dass er funktionieren muss. Habe mich daraufhin erstmal bei meinem Fuß entschuldigt, dass ich ihn nicht ernst genug genommen habe und ihn irgendwie übergehen wollte, indem ich einfach die Erwartung hatte, dass er sofort wieder gesund sein soll. Schon allein diese 30 Minuten Aufmerksamkeit an diese Stelle meines Körpers haben so viel verändert – ehrlich, die Schmerzen waren danach fast weg, ich hab mich getraut die Schiene auszuziehen und es war wirklich so einfach…

Gleichzeitig durfte ich auf Mallorca wieder wahrnehmen, wie viele Wunder passieren, wenn man präsent und verbunden ist. Dann steht man ohne Plan vor dem schönsten Café, trifft die richtigen Menschen und bekommt die richtigen Anstöße. Darum liebe ich reisen so, da kommt bei mir alles in den Fluss.

Im Urlaub ist das natürlich viel einfacher als zu Hause. Also wie bekommen wir diesen Flow auch zu Hause hin? Ich glaube es gibt kein allgemeingültiges Geheimrezept für uns alle. Aber ich bin mir sicher, dass es mit diesen drei Hauptzutaten zu tun hat: Dankbarkeit, Präsenz und Vertrauen. Hinzu kommt eine Prise Mut, denn es ist nicht immer einfach, ins Vertrauen zu gehen und sich zu trauen, die kopfgemachten Pläne loszulassen. Ich liebe es zwar Pläne aufzustellen, dennoch können sie uns auch blockieren und uns manchmal davon abhalten, das zu tun, was sich eigentlich richtig anfühlt. Als Sahnehäubchen kommt eine ordentliche Portion Selbstliebe obendrauf. Wie man an die Zutaten kommt, ist wahrscheinlich individuell.

Mir hilft es, wenn ich ehrlich Selbstreflektiere. Das klappt aber auch nur wenn ich bei mir bin und mir Zeit nehmen und wie oben bereits geschrieben, klappt das Reflektieren nicht immer alleine, denn da besteht die Gefahr, dass man mit dem Kopf reflektiert. Richtig spannend wird es aber erst, wenn wir das Herz sprechen lassen. Das ist übrigens auch mein Fokus, den ich bei der Arbeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie habe. Wenn es mir gelingt als Therapeutin ein Spiegel zu sein, so dass mein Gegenüber sich sehen, spüren und verstehen kann, ohne dass ich meinen Input da rein geben muss, dann habe ich viel richtig gemacht.

Es ist jedoch schon fast erschreckend, wie wenig wir Menschen der heutigen Zeit das noch können. Die meisten Menschen sind abgeschnitten von ihrer Gefühlswelt, sie haben verlernt auf die Intuition zu hören.

Uns wurde früh beigebracht, nach welchen Regeln das Leben zu laufen hat, wie man sich zu verhalten hat, damit man anerkannt und geliebt wird und dabei gehen Träume und Herzenswünsche manchmal flöten. „Eigentlich wollte ich schon immer mal…aber was würden denn die anderen denken…“, „Mein großer Traum wäre es…aber dazu ist es jetzt zu spät…“, „Wenn ich könnte, dann würde ich…“,“Irgendwann will ich mal…“ – kennst du solche oder ähnliche Sätze auch von dir? Wer spricht hier, wer macht hier die Regeln, wer hält dich fest und wer will, dass du für deine Träume losgehst? Genau solche Fragen sind Teil einer erhlcihen Reflektionsarbeit. Natürlich ist es wichtig, über Träume und Visionen nachzudenken, nur dazu ist es essenziell sie erst mal wahrzunehmen und nicht in die hinterste Ecke des Innenlebens zu schieben und die Türe zu verriegeln. Den Kopf und die Pläne brauchen wir dann, um unsere Herzensangelegenheiten in die Tat umzusetzten.

Um das ganze jetzt mal in mein Leben zu transportieren, erzähle ich dir mal, was bei mri gerade so los ist…Mir hat das Leben mal wieder ein sehr spektakuläres Angebot vorbeigeschickt. Aktuell stehe ich vor einer großen Entscheidung, die ziemlichen Einfluss auf mein zukünftiges Leben hat. Es geht um meinen beruflichen Weg, wobei ich die Details aktuell noch nicht erzählen kann. Auf jeden Fall würde ich teilweise wieder aus der Selbstständigkeit ausbrechen und mich in ein Unternehmen wagen. Hier bin ich jetzt gefordert ehrlich mit mir zu sein. Es ist ein spannender Prozess, der mich umtreibt und Fragen aufwirft wie: Wann will ich ein Kind, will ich das planen, was ist aktuell meine Priorität, will ich in Rottweil meinen Lebensmittelpunkt oder zieht es mich nochmals woanders hin…

Ich versuche mir hier Zeit zu lassen, viel in mich hinein zu spüren, das Herz und auch den Kopf sprechen zu lassen und alles anzunehmen. Aktuell fühle ich mich so, als säße ich auf einem Pendel, das von Tag zu Tag in eine andere Richtung ausschlägt. Auf der einen Seite finde ich es toll, neue Abenteuer erleben zu dürfen und mich neuen Aufgaben zu stellen. Dabei spüre ich aber auch die Angst, wieder in einem Hamsterrad zu landen und zu wenig Zeit für mich und meine eigenen Projekte zu haben. Die andere Seite hat Lust mein ganz eigenes Business weiterzuentwickeln, wobei hier immer mehr Risiko als Sicherheit geboten ist. Immerhin bewegt sich das Pendel, das ist eigentlich das Wichtigste, denn bei Stillstand gehe ich ein. Und es macht richtig Spaß mir diese Fragen zu stellen und die Antworten in mir zu entdecken. Ich glaube, das ist es, was das Leben lebenswert macht…man darf sich immer wieder neu kennenlernen und vielleicht kommt man sich auf diese Weise selbst immer wieder ein Stück näher.

Auf jeden Fall bin ich sehr dankbar, dass ich gerade in dieser Entscheidung stecke, denn ich entdecke wieder, was mich umtreibt, was ich möchte und was auf keinen Fall. Jetzt darf ich ehrlich zu mir sein, ins Vertrauen gehen, dass ich die richtige Entscheidung für mich treffen werde und auch mutig sein. Denn egal welchen Weg ich gehe, Herausforderungen wird es immer geben! Schlussendlich gibt es ja keine falschen Entscheidungen, denn auf jeder Strecke liegen Erfahrungen und Erkenntnisse und ich weiß, dass ich beide Wege spannend finde. Hauptsache ich treffe die Entscheidung in Verbundenheit mit Kopf und Herz und das braucht eben ein bisschen Zeit und viel Ehrlichkeit zu mir selbst.

Ich hoffe ich konnte dich auf meiner kleinen Reise nach Mallorca und in meinen aktuellen Entscheidungsprozess etwas mitnehmen. Ich freue mich auf deinen Kommentar, vielleicht erzählst du mir und den anderen Leser/innen ja deine ganz persönlichen Zutaten für ein intuitives Leben mit viel Flow und Leichtigkeit.

Es bleibt spannend und das ist wunderbar.


Bis dahin – alles Liebe & Gute für DICH!

Deine Nadja

Ein Gedanke zu “Denkst du noch, oder fühlst du schon?”

  1. Liebe Nadja,
    es ist so schön wieder von dir zu hören. Danke, dass du so viel mit uns teilst und ich das Gefühl habe dir wieder näher zu sein. Freue mich schon auf Gespräche und schöne Stunden bei deinem wunderbaren Yoga Retreat!!!!

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