Licht & Schatten

Ich freue mich, dass du hier bist!

Auch dieses Mal habe ich eine Playlist für den Monat erstellt (März), mit Songs die mir Tiefgang geben und ich lade dich dazu ein, dich von der Musik führen zu lassen. Denn heute nehme ich dich mit auf eine Reise in unsere innere Welt.

Träumen wir nicht alle manchmal von der völlligen Erleuchtung, vom Eintauchen in den absoluten Sinn des Lebens, wo wir kein Schmerz, kein Leid und keine Unsicherheit mehr vorfinden, sondern einfach wissen, worum es geht und wir nur wir selbst sind? Ich persönlich bin überzeugt, dass dieser Zustand nichts unrealistisches ist und jeder von uns auch schon mal für gewisse Momente dort angekommen war. Doch wir verirren uns gerne wieder und verlieren die Landkarte dort hin. Wir leben in einer Welt, die nicht viel Raum anbietet, sich auszurichten und zu zentrieren – zumindest nicht, wenn man nicht selbst etwas dafür tut. Wenn man sich sozusagen nicht hin und wieder in einen absoluten „Shutdown“ begibt. Und jetzt wurden wir dazu gezwungen! Abosluter Rückzug in unser Zuhause, weg von vielen Begegnungen und fremden Energien, augesetzt mit unseren Ängsten und uns selbst. Viele von uns wurden im letzten Jahr mit besonderen Herausfoderungen konfrontiert – Verlust, Unsicherheit, Ungewissheit, Veränderung, …

Was hast du im Shutdown – also in den letzten 12 Monaten – gemacht? War es ein Shutdown der dich näher zu dir selbst geführt hat oder warst du damit beschäftigt, dich mit Dingen im Außen zu beschäftigen, die du eh nicht ändern kannst? Wo stehst du? Wer bist du JETZT, wenn du dich mit deinem ICH von letztem Jahr vergleichst? Mach deine Augen für einen Moment zu, bevor du weiterliest und stell dir diese Fragen und spüre in dich hinein (Musik am besten so laut wie möglich).

So wie dieser Löwe in seinem Käfig gefangen ist, sind auch wir manchmal in unseren eigenen Gedankenmustern verstrickt. Wusstest du, dass deine Welt, in der du lebst ein Spiegelbild ist, von der Welt, die du in deinem Inneren erschaffen hast? Jeder einzelne Gedanke in deinem Kopf formt DICH! Es kann niemals etwas im Außen entstehen, dem du in deinem Inneren keine Chance gibst. Ich will dich heute aus deinem Käfig raus locken (und ja, jeder hat so einen), raus aus dem Gewohnten und rein in ein Abenteuer! Denn dafür ist das Leben da, es darf gelebt werden und das kannst du in einem (Gedanken-)Käfig nicht. Wenn du zum Beispiel davon überzeugt bist, dass du nie Geld haben wirst, dann wirst du dich immer wieder mit finanziellen Schwierigkeiten rumschlagen müssen. Wenn du dich selbst nicht liebst und akzeptierst, wie du bist, dann werden es die Menschen um dich herum auch nicht machen können – wie denn auch?

Jetzt macht das natürlich keinen Spaß, sich mit negativen Gedanken, die uns blockieren, auseinander zu setzten und die meisten haben wir eh in eine versteckte Kiste mit Doppelschloß in unserem Inneren versteckt. Also wieso danach suchen?
Der Schlüssel zu dieser Kiste ist die Erkenntnis, dass diese alten Gedanken, Emotionen und Erlebnisse, die uns vor einiger Zeit (meistens in der Kindheit) geprägt haben, wichtig sind. Denn wenn du dich einmal mit diesen Schattenseiten von dir auseinandersetzt und sie akzeptierst, dann macht dich diese Erfahrung stark und bringt dich wieder eine Spur näher, zu deinem „wahren Ich“.

Du hast also die Wahl, ob alte Erlebnisse und Erinnerungen noch einen Mehrwert haben und von Bedeutung sind, dich weiterhin begleiten sollen, oder ob es Zeit ist, sich zu verabschieden. Du holst dir deine Zutaten für die nächste Mahlzeit ja schließlich auch nicht aus dem Biomüll… wieso solltest du dir also immer wieder alte beschränkende Gedanken und Verhaltensmuster, die schon ewig in deiner Kiste liegen, auf den Tisch packen? Wenn du zu neuen Gedanken greifst und dir sozusagen frische Zutaten gönnst, dann öffnet sich ein großes Stück deines Zauns und du erschaffst dir die Möglichkeit, einen neuen Weg zu erkunden. Dann ergeben sich neue Möglichkeiten und dann erschaffst du dir die Welt, wie du sie wirklich leben willst! Ist das nicht unfassbar cool, dass wir das selbst in der Hand haben?

Ich gebe euch ein Beispiel:
Mein Papa hat mir als Kind häufig geholfen, in dem er mir bei Wehwechen gesagt hat: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“. Das hat mir in diese Situationen (Windpocken, Mittelohrentzündung, Polypen, Kopf angeschlagen, …) mega geholfen und ich habe mich stark gefühlt, ich wusste, ich schaffe das. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Jetzt mit fast 35 Jahren, fühle ich mich immer noch stark und das macht mich aus. Nichts desto trotz habe ich bemerkt, dass ich meine schwache Seite in eine Kiste gesteckt habe. Ich mag es ganz und gar nicht schwach zu sein, deshalb bin ich es so gut wie nie… Ich gehe immer in die Rolle des Kümmerers und Beschützers. Ich mute mir dadurch manchmal so viel zu, dass es wahrscheinlich für 3 Personen zu viel wäre und das nur, weil ich mir selbst und meinem Umfeld beweisen will, wie stark ich bin und irgendwann beschlossen habe, schwach sein will ich nicht! Diese Erkenntnis, dass (unter anderem) dieser Satz dazu geführt hat, wie ich mein Leben bestreite, ist sehr wertvoll.

Ich habe beschlossen, auch Indianer dürfen mal schwach sein und von anderen beschützt werden. Das bedeutet nicht, dass ich nicht mehr stark sein will, es bedeuted nur, dass auch Momente der Trauer, der Planlosigkeit, des Erschöpftseins und des „In-den-Arm-genommen-werdens“ erlaubt sind! Und dass ich nicht immer die Rolle des Indianerhäuptlings einnehmen muss, auch Andere dürfen mich behüten und beschützen! Dass ich das hier in aller Öffentlichkeit schreibe, fordert viel, denn es zeigt offensichtlich eine nicht so gern gezeigte Seite an mir… Aber genau darum geht es mir, deshalb gebe ich euch das Beispiel.

Alles in unserem Leben hat 2 Seiten, das steht im Gesetz der Dualität. Freude und Trauer gibt es nicht allein, genauso wenig wie gut und böse, Licht und Schatten, männlich und weiblich, Yin und Yang, … Solange wir hier auf dieser Erde sind und uns nicht dauerhaft in einem erleuchteten Zustand befinden, werden wir uns immer an eine dieser Seiten haften und dann ist es unvermeidbar, dass es auch die andere Seite geben wird. Indem wir beide Seiten anerkennen, kommen wir der Erleuchtung vielleicht ein Stück näher und wissen, dass nichts für ewig bleibt, dass das Leben ein Fluss ist und wir uns nicht anhaften brauchen. Nicht an Emotionen, Zustände und schon gar nicht an alte Gedankenmuster. Indem wir versuchen eine Balance zwischen Yin und Yang, also unserer weiblichen Energie (Loslassen, fühlen, Rückzug) und unserer männlichen Energie (unserer Schaffenskraft, Stärke unserem Antrieb) herzustellen, können wir relativ sicher sein, ein guter Schwimmer im Fluss des Lebens zu werden. Und sei ehrlich, willst du nicht in deinem Flow sein?

Sei dir bewusst, wo Schatten ist, muss es auch Licht geben. Licht kann auch ohne Schatten bestehen, es ist eine Einheit in sich, nur gibt es Schatten nicht ohne Licht. Mit dem Annehmen aller Seiten von uns können wir größer und vor allem vollkommener werden. Dann wird das Licht und die Liebe aus der wir alle bestehen größer und heller und wir haben immer eine Laterne bei uns, die uns aus dunklen Tagen zurück führt.

In diesem Sinne wünsche ich dir nun eine schöne und erkenntnisreiche Reflektion und eine Reise durch all deine Facetten. Wo gibt es Schattenseiten in dir und wo kommen diese her? Haben sie noch eine Berechtigung oder sind sie vergammeltes Essen in der Biotonne und können weg? Lass diese los, die dich nicht weiterbringen und achte auf deine Gedanken, denn die heutigen Gedanken sind die Samen von deiner Zukunft!

Freue mich auf deine Gedanken zu diesem Beitrag hier in den Kommentaren oder direkt per Mail.

Schön dass es DICH gibt.


DEINE Nadja

12 Gedanken zu “Licht & Schatten”

  1. Liebe Nadja, danke für die Inspiration und die Gedankenanstösse. ?
    Wichtig immer wieder daran erinnert zu werden, denn Wissen ist das eine, und im Alltag genau das zu Leben das andere.
    Alles ist „für uns“ wenn wir es zulassen.
    Ich darf Fehler machen
    Ich darf wachsen
    Ich bin gut so wie ich bin
    Danke für die Inspiration, und schön das Du das hier mit Dir bereicherst.
    ?

    1. Oh wow, danke Christina, du hast so recht.
      Es ist manchmal schwer das alles zuzulassen und dann doch so einfach…
      DANKE für die tollen Worte und dein Kommentar, das bereichert ebenso :-*

  2. Liebe Schnadi, super schön geschrieben.
    Schwäche zulassen, in gewisser Weiße verletzlich sein, sich helfen lassen, Rat einholen oder einfach auch mal für den Moment völlig planlos sein – die Erkenntnis, dass diese Momente völlig ok sind und man sie mit selbst auserwählten Menschen teilen und sich helfen lassen darf – das ist Wachstum. Leider ist das Außen manchmal so stark, dass man diese Dinge leicht vergisst. Umso wichtiger ist es, Menschen um sich zu wissen, die einen daran wieder erinnern und anstoßen. ???

  3. Danke fürs Mitnehmen auf Deine Reise nach Innen und in Deine Geschichte, liebe Nadja. Da steckten so viele Goldstücke drin. Und für mich persönlich die Ermutigung: „Schau hin! Es lohnt sich. Und teil Dich mit.“ Danke, dass Du das mit uns teilst. Bis bald.

    1. Liebe Andrea, danke für deinen Kommentar. Ich verfolge deine Post auch mit viel Aufmerksamkeit und freue mich immer von dir zu hören und sehen.
      Schön, dass wir uns kenennlernen durften!
      Alles Liebe dir!

  4. Hi Nadja,
    ich war gestern beim Burger King…ausnahmsweise…King des Monats = Extra long chilli cheese (für mich), mit Pommes (für Lemmy) und Cappuccino (für Frauchen), im Menü nur 4,49 Euro. Nicht so wichtig. Aber als wir das im Auto aßen, fiel mir eine Frau auf, die zuerst im einen, dann im anderen Mülleimer wühlte. Dachte erst sie hätte was verloren oder aus Versehen rein geworfen. Aber es war zu offensichtlich: sie suchte nach Essen. „Alte Zutaten aus dem Biomüll“ wie du schreibst… Bin spontan ausgestiegen, habe sie angesprochen: „Hallo“…was sie sehr erschrocken hat, und streckte ihr 10 Euro entgegen: „Kaufen Sie sich was Frisches.“ Sie war baff…und ihre Augen weit aufgestarrt, gerötet, mutmaßlich Alkohol oder Drogen… „Das kann ich nicht annehmen“, stotterte Sie nach einer Weile. Aber ich bestand drauf, tut mir nicht weh… Schließlich nahm sie es mit ihren schmutzigen Händen: „Für meine Kinder“, sagte sie. „Okay“, sagte ich, „wenigstens für Ihre Kinder“. Und eigentlich hätte ich ihr 100 Euro geben sollen… Aber sie hatte sich schon umgedreht und ist weg gelaufen.
    Möglicherweise hat diese Frau unsere Begegnung auch noch ein wenig beschäftigt wie mich, vielleicht sogar nachhaltig, und hoffentlich kriegt sie die Kurve. Solche Menschen im Schattendasein sind manchmal ganz in unserer Nähe, aber es ist zu schattig, dass wir sie nicht sehen.
    Und was vielleicht meine Schattenseite angeht: ich bin oft zu hartherzig, weil normalerweise in diesem Land niemand hungern muss dank sozialer Grundsicherung. Und zu jammern gibts eigentlich auch wenig Grund bei all den Freiheiten und Möglichkeiten, auch wenn dort gerade unverhältnismäßig eingegriffen wird. Deshalb empfand ich es als ganz angenehm diese Empathie zu spüren und Mitgefühl an und in sich selbst zu entdecken, welches zu wenig und selten in meinem Kosmos zugelassen wird…
    Ich glaube der „absolute Sinn des Lebens“ ist es im Laufe der Zeit seine beste Version aus sich heraus zu bringen, quasi seine Best-of-Eigenversion zu entwickeln durch ureigenes Selbststudium seiner Talente und des Lebens.
    Durch all unsere Erfahrungen und gegenseitigen Bereicherungen sind wir glaube ich auf einem ganz guten Weg, oder was meinst du, Nadja :-)?
    Namasté,
    Markus

    1. Lieber Markus, vielen danke für deine Erfahrung.
      Mitgefühl ist einer der Haupt-Schlüssel zum Glück, würde ich behaupten.
      Wenn wir jemandem etwas Gutes zu tun, tun wir auch uns selbst was Gutes. Andere zum Lächeln bringen, schenkt auch uns ein Lächeln und zwar tief aus dem Herzen.
      Diese Beegnung war sicherlich kein Zufall, vielelicht hat sie etwas Verstecktes in dir wieder mehr ins Licht gerückt 😉

      In diesem Sinne fällt mir sehr passend eins meiner Lieblingsmantras ein: Lokah Samastah Sukhino Bhavantu
      Mögen alle Lebewesen auf dieser Welt glücklich und frei sein und mögen all meine Worte, Taten udn Gedanken zu diesem Glück und zu dieser Freiheit beitragen.

      Du sagt es, die Begegnugen auf unserem Weg machen es aus!
      Namaste Markus!

  5. Liebe Nadja,
    Da sitze ich nun beim Zahnarzt und lese Deinen Block bereits zum zweiten Mal. Und im Angesicht meiner alten Ängste stelle ich fest, dass ich diesem Käfiglöwen schon einen Blick in die Freiheit ermöglicht habe. Er sitzt zwar noch an der Käfigschwelle, wie mein ängstlicher Kater, der sich auch noch nicht raus traut. Aber er spürt schon den Duft der Freiheit.
    Und ich spüre ein tiefe Dankbarkeit, Dich im vergangenen Jahr kennengelernt zu haben. Danke, dass Du Deine Gedanken so offen teilst. ???
    Sanne.

    1. Ich bekomme ein erwärmendes Lächeln ins Gesicht bei deinen Worten. Chaka! So gut!
      Danke fürs Teilen liebe Susanne.
      Du bist wunderbar und ich bin super froh, dass sich unsere Wege gekreuzt haben.
      Gutes Durchhalten beim Zahnarzt 😉
      Liebe Grüße
      Nadja

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