Bleib gesund!

Geht es dir gut? Wie fühlst du dich heute? Schließe für einen Moment deine Augen und check mal bei dir selbst ein – ich warte hier!

Mittlerweile hat sich die Floskel am Ende eines Gespräches „Bleib gesund“ etabliert – eigentlich schön, dass wir uns gegenseitig Gesundheit wünschen, oder?

Doch was ist Gesundheit eigentlich? Das Gegenteil von Krankheit? Und was ist Krankheit?
Wann ist man krank und wann gesund? Und wer definiert das überhaupt?

Von der Weltgesundheitsorganisation heißt es ganz offiziell wie folgt:

Grundlegende Bedingungen (…) von Gesundheit sind Frieden, angemessene Wohnbedingungen, Bildung, Ernährung, Einkommen, ein stabiles Öko-System, eine sorgfältige Verwendung vorhandener Naturressourcen, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Gesundheit ist der Idealzustand mit völligem Wohlbefinden ohne jede körperliche, psychische und soziale Störung. (…)

Ich persönlich wurde diesbezüglich inspiriert von dem amerikanischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky, der erklärt, Gesundheit ist kein Zustand, sondern ein lebenslanger Prozess, für den man sich jeden Tag bewusst entscheiden kann. Gesundheit ist quasi das Gefühl der inneren Stimmigkeit und vor allem die Fähigkeit, diese immer wieder herzustellen, auch wenn es die äußeren Umstände erschweren. Denn sind wir mal ehrlich, von außen prasselt es doch nur so auf uns ein, mit nervigen Problemen und Herausforderungen, die uns immer wieder aus dieser inneren Stimmigkeit hinausreisen oder? Von Antonovsky gibt es eine wunderschöne Metapher:

Wir alle schwimmen im Fluss des Lebens und jedem begegnet mal eine mehr oder weniger starke Strömung, ein kleiner Wasserfall, eine Gabelung oder eine gefährliche Stromschnelle.

Die Frage ist: wie wird man ein guter Schwimmer im Fluss des Lebens?  

Lasst uns daher den Fokus nicht auf die Krankheit und das Symptombekämpfen (Pathogenese), sondern auf die Gesundheit und die Prävention (Vorbeugung von Krankheiten) legen (Salutogenese). Das verändert sehr viel. In diesem Blog findest du meine Top Five Strategien, die für mich stimmig sind, um an diesem Prozess des „Gesundseins“ Tag für Tag aktiv teilzunehmen, damit wir uns zu guten Schwimmern trainieren! Und ich bin überzeugt: Es gibt hier durchaus mehr als Mundschutz tragen und Händewaschen und da meiner Meinung nach darüber viel zu wenig gesprochen wird, leiste ich hierzu meinen persönlichen Beitrag.

Meine Top Five für innere Stimmigkeit

1. Aktiviere deine Selbstheilunsgkräfte

Unser Körper ist ein Wunder. Unser Immunsystem ein unfassbar komplexes Abwehrsystem, welches pausenlos auf uns aufpasst und unwillkommenen Besuch entwaffnet und wieder verjagt (wenn es reibungslos läuft, versteht sich). Unsere Atmung versorgt uns pausenlos mit frischem Sauerstoff, somit mit neuer Energie und sorgt gleichzeitig dafür, dass wir Giftstoffe loswerden und sich unser PH Wert dauerhaft neutralisiert. Ehrlich gesagt könnte ich hier einen eigenen Blog über die unglaublichen Funktionen all unserer Körpersysteme schreiben, aber das sprengt jetzt den Rahmen. Wichtig ist mir, dass wir all das anerkennen und mal einen dicken fetten Applaus an unseren Körper senden, denn was der leistet und kann, ist einfach nur hammermäßig geil!

Vertraue auf dein körpereigenes System und sei dir bewusst, dass in dir eine immense Selbstheilungskraft steckt. Dein Glaube daran ist das Wichtigste. In dem du in dein Vertrauen kommst, deinem Körper die Chance gibst mit dir zu kommunizieren und auf ihn hörst, kannst du manche Wehwehchen schon selbst heilen, indem du die Botschaften verstehst und umsetzt. Manchmal will der Körper nur gehört und verstanden werden. Er zeigt dir manchmal knallhart, wenn eine Pause nötig ist. Über die unfassbare Wirkung von Placebos brauche ich euch ja nichts erzählen…Nicht immer brauchen wir „richtige“ Medikamente, um wieder gesund zu sein, oftmals braucht es vor allem deine Bereitschaft etwas zu ändern. Und der Glaube an diese Kräfte in dir, ist wie Magie…

Im Alltag ist das meistens schwer. Kopfschmerzen kündigen sich an, aber anstatt darauf zu hören und rein zu fühlen, wo die Schmerzen herkommen und was jetzt gut tun würde, arbeiten und rotieren wir weiter, bis es so schlimm wird, dass wir dann eine Schmerztablette oder einen Arzt brauchen. Ich merke das bei mir auch. Erst gestern hat sich eine Kopfschmerzattacke angekündigt (zu viel Zeit mit dem Laptop auf dem Sofa… Fehlhaltung = Nackenverspannung… Ups). Dieses Mal habe ich jedoch direkt reagiert und mir bei meinem Schatz eine Massage abgeholt (anders ist das ja gerade nicht möglich), mich mit Tiger-Balsam eingerieben und mich 15 Minuten auf meine Akupressur-Matte gelegt. Weg waren sie, die Schmerzen. Hätte ich aber weiter gemacht und es wegignoriert (machen wir so oft, weil wir denken, wir müssen weiter machen und können uns keine Pause leisten), hätte ich es heute so stark, dass ich entweder flach liegen würde oder eine Pille bräuchte, um mich zu betäuben… Was ist jetzt wohl die bessere Variante? Deswegen immer wieder das Einchecken in den Körper, das ist die Essenz! Baue eine Verbindung auf und höre zu was dein Körper und deine Seele brauchen und versorge sie damit, dann bist du auf einem guten Weg. Ansonsten kommt irgendwann die Welle…und dann heißt es nicht mehr gut schwimmen, sondern durchhalten und kämpfen, dass man nicht ertrinkt!

2. Mehr Plus als Minus

Wenn du jede Aktion und Begegnung eines durchschnittlichen Tages mit einem Plus für „das gibt mir Energie“ und einem Minus für „das raubt mir Energie“ markieren würdest, was würde unterm Strich rauskommen? Gibt es immer wiederkehrende Minuspole in deinem Alltag, die dich richtig aussaugen? Das können Aufgaben, Personen oder auch Gedanken sein. Regst du dich immer wieder über die gleichen Sachen auf? Schleppst du deinen Körper jeden Tag an einen Arbeitsplatz, bei dem du dich absolut unwohl fühlst? Gibt es Menschen oder Aufgaben, die du immer wieder machen „musst“, sie aber nicht leiden kannst? Beobachte das mal und überlege dir dann, ob du hier was ändern kannst, so dass du an diese Stelle einen Pluspol legen kannst.

LOVE IT – CHANGE IT – OR LEAVE IT

Wichtig ist, dass du dir immer klar machst, dass es dir gut gehen muss und erst dann kannst du erreichen, dass es den Menschen um dich herum auch gut geht. Du strahlst immer die Energie aus, die in dir ist und du ziehst auch genau diese wieder an. Also achte darauf, dass du immer eher im Plus bist, wenn du durch deinen Tag gehst!

Viel Stress ist ein klassischer Minuspol. Natürlich wird uns immer wieder eine Stresssituation erreichen und Stress ist auch nicht gleich etwas Negatives. Stress ist nur dann gefährlich, wenn er lange anhält. Dann wird er zu einem immensen Minuspol, der auch stark deine Gesundheit gefährden kann. Resilienz ist das neue Trendwort (auch hierzu könnte ich einen eigenen Blog schreiben…), aber im Prinzip geht es darum, Stress aushalten zu können und vor allem wieder aus der Stressreaktion deines Körpers auszubrechen. Wir Yogis sagen, vom Yang ins Yin kommen. Mediziner sagen vom Sympathikus in den Parasympathikus umschalten. Egal wie wir es nennen, versuche aus Minus ein Plus zu machen ? Hier kann ich dir vor allem Musik empfehlen. Mittlerweile ist es wissenschaftlich nachgewiesen, dass Musik die Heilung unterstützt und fördert. Lade dich durch gute Musik voll mit Lebenskraft, tanze, singe oder höre einfach richtig zu!

3. Purpose

Ohne Sinn geht’s nicht. Egal ob es dein Job, dein Privatleben oder eine Tätigkeit wie Kochen, Putzen oder Kindererziehung ist. Wenn wir nicht wissen, warum wir tun, was wir tun, dann entsteht auch kein Gefühl der Zufriedenheit. Wenn wir den Sinn in unserem Handeln sehen, dann fällt es uns deutlich leichter, dann schwimmen wir in unserem „Flow“, dann sind wir motiviert und voller Tatendrang. Wenn wir etwas erledigen, was wir erledigen müssen, aber eigentlich gar keine Lust haben und auch keinen Sinn darin sehen, dann sieht es mit der Motivation schon anders aus. Frage dich also mal: Was solltest du alles in deinem Leben tun. Zähle mal 6-10 Dinge auf, die dir da in den Sinn kommen. Und dann schau dir diese Liste an und ersetze das Wort sollte mal mit – wenn ich wirklich wollte, dann könnte ich – und schau was passiert 😉 Dann siehst du nämlich, was du wirklich willst und was aus deinem Purpose entsteht und hast dafür den richtigen Antrieb.

Übrigens ist das auch ein Grund für die vielen Burnouts da draußen. Es liegt nicht nur an der Arbeitsflut, sondern auch darin, dass die Sinnhaftigkeit im Erledigen dieser Arbeit fehlt, weshalb dann alle To-Dos wie eine Welle auf einen zukommen. Zum Glück begreifen auch immer mehr Arbeitgeber, dass ihre Mitarbeiter diese Sinnhaftigkeit brauchen (und Geld ist keine tiefe Sinnhaftigkeit, v.a. nicht mehr bei der aktuellen Generation Z), dass dann erst die Motivation und die Identifikation möglich ist und schlussendlich auch die Leistung sich verändert, die unterm Strich für das Unternehmen rausspringt.

Aber auch wenn du nicht arbeitest, sondern Hausmann/Hausfrau oder schon in Rente bist, brauchst du diesen Purpose (vielleicht dann erst recht!), denn das ist der Grund, warum du jeden Morgen aufsteht und das machst was du machst und warum du dich für dieses Leben entschieden hast.

Du weißt nicht, was dein Purpose ist? Na dann wird’s Zeit das rauszufinden ?

Wir sind nur Besucher auf diesem Planeten. Wir sind vielleicht höchstens 90 oder 100 Jahre hier. In dieser Zeit sollten wir etwas Gutes und Nützliches tun. Wenn wir zum Glück anderer beitragen, dann haben wir den Sinn des Lebens erkannt.

Dalai Lama

4. Genuss & Freude

Sei lebendig und genieße dein Leben. Das kann in Form von leckerem Essen (am besten selbst zubereitet, voller regionalen und frischen Lebensmitteln und einer Portion Liebe), in Form deiner Hobbys oder auch deiner Sexualität sein (Voraussetzung ist natürlich, dass dein Genuss kein Leid für jemand anderen bedeutet). Ganz egal ob dich Techno, Yoga, ein Spaziergang durch den Wald, die Gemeinschaft mit Freunden, Kunst oder Motorradfahren in deinen Genuss bringt, das Leben steckt voll davon und das bringt uns unsere Lebendigkeit, die wir alle brauchen! Das Leben ist ein Geschenk und wir wissen alle nicht, was danach passiert, ob wir wieder kommen oder ob wir nur dieses eine Leben haben. Wir sollten es feiern und das jeden Tag! Und bitte auch in Corona-Zeiten. Denn deiner Kreativität ist jetzt noch mehr Raum geboten und du hast mit Sicherheit schon neue Seiten an dir entdeckt, die dich glücklich machen und dir die Tage in Isolation versüßen!

Mach deine schönen Augen auf und sei offen. Freue dich über Nachrichten die du erhältst, die kleinen Wunder die uns täglich begegnen und genieße in vollen Zügen. Lehne dich zurück und genieße schöne Musik. Lache so viel wie möglich und sei öfter wieder mehr Kind, lass die Sorgen hin und wieder los und komme an, im jetzigen Moment, in deinem Moment, denn nur dieser ist real und zählt! Genießen kann man nur, wenn man präsent ist. Daher ist es so wichtig anzukommen, bei dem was du machst. Wenn du dich mit einer Person unterhältst, sei da, höre zu und schenke dem Gespräch deine volle Aufmerksamkeit. Wenn du an einem schönen Ort eine kurze Pause einlegst, lege das Handy weg und nimm mal deine Umgebung wahr, nach was riecht es, was hörst du, wie fühlst du dich. Genieße…

5. Dankbarkeit

Vor einigen Jahren habe ich ein Dankbarkeitstagebuch angefangen. Jeden Abend habe ich 3 Dinge notiert, für die ich dankbar bin. Leute – das hat mein Leben verändert! Es ist sooo krass, was das mit uns macht. Stell dir vor, du stehst vor einer Türe, auf der in Großbuchstaben GLÜCKSELIGKEIT steht, nur leider ist sie verschlossen. Rate mal aus welchem Material der Schlüssel gemacht ist…Genau, aus DANKBARKEIT.

Wir nehmen so vieles gar nicht mehr wahr und nehmen unserer Leben als Selbstverständlichkeit hin. Nur 3 Minuten bewusste Reflektion am Tag helfen dir schon, um wieder wahrzunehmen. Ah, da war diese Kollegin, die mir heute ihr Stück Kuchen geschenkt hat… oh war das schön, heute 10 Minuten in der Sonne zu sitzen (oder eher mit einer Tasse Tee im Warmen, während es draußen schifft ohne Ende)… und dann noch das gute Gespräch beim Abendessen mit meinen Lieben… Und zack verändert sich der Zustand in uns, die Dankbarkeit macht sich breit, wir sind zufrieden, glücklich, seelig! Ich kanns nur nochmal wiederholen, DANKBARKEIT verändert dein Leben! Und du beschleunigst den Prozess, wenn du es aufschreibst, denn dann passieren gewisse Prozesse im Gehirn und es wird so zu sagen der Dankbarkeits-Turbo eingeschaltet!

Sei dankbar für alles was war, für alles was ist und für alles was kommt. Sei ebenso dankbar für alle unschönen Erlebnisse, für Probleme die du lösen musstet, für die absolut nervigsten Menschen in deinem Leben, denn das alles formt dich, es macht dich reicher an Erfahrung und ebnet dir deinen Weg! Sei dankbar für alle Lebensbegleiter auf deinem Weg, für alle Lebewesen, die den Platz auf der Erde mit dir teilen und sei dankbar für DICH, denn du bist ein Wunder und es gibt einen Grund, warum es dich hier und jetzt gibt!

Ich gebe euch noch eine Dankbarkeits-Affirmation mit auf den Weg, die ihr jeden Tag nutzen könnt.

Ich bin dankbar für meinen Körper und all das Wissen, das in mir steckt.
Ich genieße das Leben und weiß was gut für mich ist. Das Leben ist immer für mich.

So meine Lieben, ich hoffe ihr fühlt euch etwas inspiriert von meinen Top Five für die innere Stimmigkeit und seht das Wort Gesundheit nochmal aus einem etwas neuen Blickwinkel. Denkt dran, in vielen Situationen habt ihr das Ruder selbst in der Hand. Lasst es nicht drauf ankommen, fang jetzt an, wenn es dir gut geht, dann ist es um einiges einfacher!

(allgemeiner Hinweis: ich bin weder Ärztin, noch Heilpraktikerin (noch nicht) und gebe hiermit keine Heilversprechen, sondern teile ausschließlich meine Erfahrungen mit euch)

Ich freue mich jetzt schon auf eure Gedanken und Erfahrungen zu diesen Themen.

Fühlt euch feste umarmt.

Eure Nadja

4 Gedanken zu “Bleib gesund!”

  1. Liebe Nadja,

    vielen lieben Dank für deinen Beitrag. Die Prävention ist so unglaublich wichtig, was meistens und gerade jetzt nicht wirklich zur Sprache kommt. Um so wertvoller und schöner ist es, wenn sich jemand die Mühe macht und solch wertvolle Tipps teilt.

    Danke!!!

    Liebe Grüße
    Matthias

  2. Liebe Nadja,

    vielen lieben Dank, das du den Blog schreibst. Du findest genau die richtigen Worte.
    Das ist für mich aktuell unglaublich bereichernd.

    Schönen Abend dir noch

    Liebe Grüße Sofia

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